Fast-Fact: 3 Faustregeln zur Impfung bei chronisch-entzündlichen & Autoimmunerkrankungen
Fast-Fact: 3 Faustregeln zur Impfung bei chronisch-entzündlichen & Autoimmunerkrankungen
Ein umfassender Impfschutz ist für Menschen mit Autoimmunerkrankungen oder chronisch-entzündlichen Erkrankungen besonders wichtig.1 Doch kennen Sie die 3 Faustregeln, die hier bei der Impfung zu beachten sind?
Eine Gruppe, die besonders von Impfungen profitiert, sind Patient:innen mit Autoimmunerkrankungen und anderen chronisch-entzündlichen Erkrankungen (z. B. juvenile idiopathische Arthritis, chronisch entzündliche Darmerkrankungen).1
- Betroffene haben ein erhöhtes Infektionsrisiko. Teilweise liegt das an der Erkrankung selbst und teilweise an den erforderlichen Medikamenten (z. B. Glukokortikoide, Biologika).1
- Im Falle einer Infektion kann das Risiko für schwere Verläufe bzw. Komplikationen erhöht sein. Das gilt zum Beispiel für Influenza, Windpocken, Pneumokokken-Erkrankungen, Masern oder Hepatitis B.1
Kennen Sie diese 3 Faustregeln?
Was muss man bei der Impfung von Patient:innen mit Autoimmunkrankheiten oder chronisch-entzündlichen Erkrankungen beachten? Wichtige Grundsätze sind:1
- Impfungen sollten möglichst vor Beginn einer immunsuppressiven Therapie abgeschlossen sein.1
- Totimpfstoffe können grundsätzlich auch unter immunsuppressiver Therapie verimpft werden, ohne dass ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen besteht. Der Impferfolg kann eingeschränkt sein, ist aber häufig ausreichend.1
- Lebendimpfstoffe sollten während einer immunsuppressiven Therapie grundsätzlich nicht verimpft werden. Es gibt allerdings wenige Ausnahmen unter Berücksichtigung der individuellen Nutzen-Risiko-Einschätzung.1
Auch an enge Kontaktpersonen denken
Manchmal können besonders gefährdete Kinder und Jugendliche eine bestimmte Impfung nicht erhalten – z. B. aufgrund einer immunsuppressiven Therapie1 oder weil sie noch zu jung sind2. Oder eine Impfung ist zwar möglich, aber es ist von einer reduzierten Wirksamkeit der Impfung auszugehen.2
In solchen Fällen kann die Impfung von engen Kontaktpersonen zum Schutz der Kinder und Jugendlichen beitragen.2
Lesetipp
Welche Impfungen empfiehlt die STIKO für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen? Und welche Indikationsimpfungen sind für Kontaktpersonen von Bedeutung? Die Antworten haben wir übersichtlich für Sie zusammengefasst, inklusive anschaulichen Slidern: hier
Quellen:
- Wagner N et al. Impfen bei Immundefizienz – Anwendungshinweise zu den von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen. (IV) Impfen bei Autoimmunkrankheiten, bei anderen chronisch-entzündlichen Erkrankungen und unter immunmodulatorischer Therapie. Bundesgesundheitsbl 2019;62:494-515.
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 2023. Epid Bull 2023;4:3-68.
DE-NON-05157 12/23