Handeln und Behandeln beim fortgeschrittenen EC nach Platin-Vortherapie

In Deutschland wird bei etwa 11.000 Frauen jährlich ein Endometriumkarzinom diagnostiziert. Mit einem Anteil von 4,7 % handelt es sich damit um die fünfthäufigste maligne Tumorerkrankung bei Frauen.¹

Die molekulare Typisierung gewinnt beim Endometriumkarzinom (EC) an Bedeutung – auch für die therapeutische Entscheidung.² Einer der relevanten Biomarker beim EC ist z.B. die Mikrosatelliten-Instabilität (MSI) bzw. die Mismatch-Reparatur-Defizienz (dMMR). Etwa 13-30 % der EC-Rezidive weisen eine dMMR und/oder eine MSI auf, was sie empfindlich für bestimmte Wirkstoffe machen kann.²

Was aber, wenn keine detektierbaren molekularen Veränderungen im Tumor vorhanden sind? Für diese Gruppe waren die Therapieoptionen bei Rezidiv lange Zeit beschränkt.

In dieser Situation kann eine Chemotherapie oder auch die Kombination verschiedener Wirkstoffe, die den Tumor über mehrere Signalwege gleichzeitig angreifen, eine Strategie in der Krebstherapie darstellen. So können sich Wirksamkeitspotenziale beider Wirkstoffe ergänzen. Aber was bedeutet das für das Therapie- und Nebenwirkungsmanagement?

In unserem Interview tauschen sich zwei erfahrene Klinikerinnen zum Therapiemanagement bei der Behandlung des fortgeschrittenen Endometriumkarzinoms nach Platin-Vortherapie aus.

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Über das Endometriumkarzinom

Die Prognose beim Endometriumkarzinom ist im Allgemeinen gut – wenn es rechtzeitig erkannt wird. Nach 5 Jahren leben insgesamt noch fast vier von fünf Patientinnen (relative 5-Jahres-Überlebensrate 78 %). Aber nur eine von fünf Patientinnen mit einer Erkrankung im Stadium IV lebt nach 5 Jahren noch (relative 5-Jahres-Überlebensrate 20 %).¹

Die Grafik zeigt die Zahl an Neuerkrankungen des Endometriumkarzinoms in Deutschland, die Rate der Neuerkrankungen im Stadium IV und die Rezidivrate.

Quellen

1. Krebs in Deutschland 2017/2018. 13. Ausgabe. Robert Koch-Institut (Hrsg) und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hrsg). Berlin, 2021.
2. Leitlinienprogramm Onkologie [Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF]. S3-LL Endometriumkarzinom: S3- Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patientinnen mit Endometriumkarzinom Version 2.0 – September 2022, AWMF Registernummer: 032/034-OL; 2022. URL: https://register.awmf.org/assets/guidelines/032-034OLl_S3_Endometriumkarzinom_2022-09.pdf .

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